Sachtextanalyse: „Sprachlabor Deutschland“ (2007) (Teil I)
~Olaf Tarmas~
Der vorliegende Sachtext „ Sprachlabor Deutschland“, verfasst von Olaf Tarmas, erschien im Jahr 2007 und beschäftigt sich mit dem Erlernen einer oder mehrerer Fremdsprache/-n so früh wie möglich. Dabei geht der Autor sowohl auf Vor- als auch Nachteile ein, wobei er sich selbst dafür ausspricht.
Der ersten Abschnitt von Zeile 1 bis 14 handelt von einer Aufforderung des Europäischen Rats, der beinhaltet, dass Europäer mindestens zwei Fremdsprachen sprechen könnten sollten. Nun entstand eine Diskussion zwischen den Fachleuten, wie früh Kinder neue Sprachen erlernen sollten.
Im folgenden Abschnitt (Z. 15-36) behauptet der Autor, dass je früher eine Fremdsprache einsetzt, desto besser es in neurologischer Hinsicht sei.
Des Weiteren (z. 36-52) geht der Autor auch auf die psychologischen Vorteile des frühen Erlernens ein, wobei der spielerische Umgang mit neuer Sprache beim Einsetzen der Pubertät nicht möglich sei.
Der anschließende Paragraph von Zeile 53 bis 64 handelt davon, dass Kinder überfordert werden, wenn sie Sprach nicht intuitiv und durch Zuhören und Imitieren lernen.
Im Anschluss (Z. 65-83) geht es um die Lernmethoden wie Kinder am besten eine Fremdsprache lernen können. Und zwar durch den ständigen Gebrauch der neuen Sprache ähnlich der Muttersprache. Allerdings gelingt dieser alltägliche Umgang nicht, da die entsprechenden Ressourcen in Deutschland rar sind.
Schließlich geht der Autor in seinem letzten Abschnitt auf ein weiteres Problem ein. Dabei hätten Kinder von Einwanderer bereits Probleme mit dem Erlernen der deutschen Sprache, sodass auch die Fremdsprache nicht vollständig erlernt werden kann.
Im Folgenden wird die Argumentation des Autors chronologisch analysiert.
Zunächst erläutert der Autor den Hintergrund für seinen Artikel, wobei er schon in der Einleitung, am Ende seine erste These aufstellt, die lautet „ Je früher desto besser“ (z. 13f).
Anschließend begründet er, warum dies aus hirnphysiologischer Sicht zutreffend sei. Dabei greift er die Meinung eines Forschers auf und führt dessen Zitat aus (Z. 20ff). Dadurch demonstriert er, die Glaubwürdigkeit seiner These und belegt sie. Zudem wendet Tarmas ein, dass die Grammatik auch zu einem späteren Alter zu erlernen sei, die Aussprache und Satzmelodie jedoch weitaus schwieriger zu lernen sind (vgl. Z. 33-36).
Im nächsten Abschnitt folgt das nächste Argument für die These je früher, desto besser, wobei diesmal auf die psychologischen Gründe eingegangen wird. Hierbei belegt der Autor seine These anhand eines Beispiels, welches nachvollziehbar für die Leser ist. So kann der Autor auch die Aufmerksamkeit der Leser gewinnen. Bei beiden Argumenten handelt es sich um Fakten aus der Wissenschaft.
Im Folgenden beleuchtet Tarmas die Gegenargumente. Eine Gegenthese lautet, dass Kinder nicht „abgefüllt“ werden dürften. Allerdings entkräftet er dieses Argument, indem er eine alternative Lernmethode vorschlägt und behauptet, dass der Spracherwerb intuitiv erfolgt (vgl. Z.60ff), um seine eigene Position zu verstärken und die Gegenseite als „weniger richtig“ darzustellen.
Darüber hinaus stellt er die These auf, dass der erfolgreichste Spracherwerb durch die Anwendung erfolgt( vgl. Z.70f). Sein Beispiel ist dann, dass „Immersion“ das Erfolgsrezept ist, um eine Fremdsprache bestmöglich zu erlernen.
Zum Schluss folgt die letzte Gegenthese, die allerdings (noch) nicht entkräftet wird. Er spricht hier vom Problem der „Doppelten Halbsprachigkeit“ (Z.91). Dieses Wort ist ein Neologismus und beschreibt die Situation mit zwei verständlichen Wörtern knapp und präzise.
Der Autor verwendet unter anderem oft Bindestriche, um zu ergänzen, z.B. um ein Fremdwort wie in Zeile 51 „Multitasking“ oder um dieses zu erklären (vgl. Z. 91f). Des Weiteren führt der Autor wie voher genannt Fakten und Zitate von Forschern an, aber auch Statistiken wie in Zeile 87 („Fast jedes drittes Kind…). Dadurch kann er auf die dramatische Lage in dieser Problematiken hinweisen, aber auch diese von den Vorteilen für Einheimische abgrenzen.
Alles in allem verwendet der Autor jedoch nur wenige stilistische Mittel, um sachlich zu bleiben und den Focus für die Leser auf den informativen Inhalt zu legen.
„Eine Stunde am Tag englische Lieder zu singen oder ein bisschen Alltagskommunikation zu vermitteln, genügt nicht, Kinder dazu zu bringen, eine Sprache auch zu gebrauchen.“ (Z.70-73)
- Interaktionismus. Kinder lernen durch das Interagieren mit ihrer sozialen Umwelt. Hierbei muss das Input möglichst groß sein. Voraussetzungen sind dabei der menschliche Verstand sowie ein Sprachorgan.
- Behaviorismus. Kinder lernen die Sprache durch Imitation. Deshalb muss wie der Autor auch sagte, die Sprache früh einsetzen und in den Alltag eingebaut werden.
Weitere Spracherwerbstheorien.
- Kognitivismus. Die Sprache ist von der geistigen Entwicklung und der Komplexität der Sprache abhängig. Zunächst muss die Bedeutung verstanden werden, bevor das Wort ausgesprochen werden kann. Für den Spracherwerb ist folglich ein gewisses Verständnis also auch Alter erforderlich. Das bedeutet Tarmas These „je früher desto besser“ trifft hierbei nicht zu.
- (Nativismus)
- Behaviourismus
- Internaktionismus
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