11. Mai 2014

Außenwirtschaftspolitik: Freihandel und Protektionismus

Die Gesamtheit aller staatlichen Maßnahmen im Bereich der außenwirtschaftlichen Beziehungen eines Landes bezeichnet man als Außenwirtschaftspolitik. Sie umfasst unter anderem die Handelspolitik.

Grundsätzlich herrscht Einigkeit bei den meisten Ökonomen: Freihandel als Leitbild für die Organisation des internationalen Wirtschaftsverkehrs beruht auf der Überzeugung, dass das Zusammenspiel von freiem bzw. uneingeschränktem Wettbewerb, dezentraler Planung und freier Marktpreisbildung für die Weltwirtschaft vorteilhaft ist. Neben diesen Merkmalen ist auch die Befreiung der Außenwirtschaftsbeziehungen von allen Hemmnissen, welches auf Wirtschaftsliberalismus (Adam Smith) basiert, ein Zeichen des Freihandels.
Der Staat fungiert hierbei als Schaffer eines Regelwerks und ist für dessen Einhaltung verantwortlich. Dieses Prinzip der „unsichtbaren Hand“ nennt man ebenfalls „Nachtwächterstaat“.
Der Freihandel ermöglicht eine produktivitätssteigernde internationale Arbeitsteilung sowie eine stärkere Differenzierung des Produktangebots (Vielfältigkeit) für die Konsumenten. Weiter zwingt der internationale Wettbewerb die Unternehmen zu kostengünstiger Produktion marktgerechter Produkten. Unbeschränkter Handel und ein unbehinderter Zahlungsverkehr eröffnen somit Konsumenten, Unternehmen, Kapitalanlegern und Kreditnehmern Freiheits- und Handlungsspielräume. (weitere Vorteile: Liberalisierung, Unternehmensvergrößerung, technologischer Fortschritt, Wohlstand, Wirtschaftswachstum…)

Das Leitbild des Freihandels ist in der Realität allerdings eher ein Referenzmodell. Spezielle Interessen einzelner Wirtschaftgruppen führen häufig dazu, dass der Freihandel durch wirtschaftspolitische Maßnahmen beschränkt wird. Dies soll vor allem dem Schutz heimischer Produzenten und Arbeitnehmer vor ausländischer Konkurrenz dienen (Exporterleichterung und Improterschwernis). Ferner greift man zu Handelsbeschränkungen, wenn es darum geht, Zahlungsbilanzprobleme zu lösen oder eine inländische Industrie mit temporärem Schutz vor internationalen Wettbewerb auszubauen.
Handelsbeschränkungen bezeichnet man auch als Protektionismus, welches das Gegenstück zum Freihandel meint. Außerdem zählt zu dieser Außenwirtschaftspolitik auch, dass keine Entscheidungsfreiheit mehr existiert, da die Kotrolle der Staat, der die zentrale Planung von Außenhandelsbeziehungen übernimmt, besitzt. Dies kann zum Verlust von Arbeitsplätzen, Qualitätsmangel, Kartellbildung, Strukturwandel und wachsender Abhängigkeit vom Ausland führen.
 
Ohne Gewähr ;)

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